Ein immer wiederkehrendes Problem sind genietete Anlötsockel, welche sich gelöst haben. Wird dies vernachlässigt führt das zwangsläufig zu unsauberen Schaltvorgänge und Vergrößerung des Problems, bzw. Schadens.
Der Schaden tritt bedingt durch mehrere Faktoren auf:
Schaltvorgänge optimieren
Das A und O ist eine stets perfekt eingestellte Schaltung um fließende Gangwechsel mit möglichst geringstem Widerstand unter allen Bedingungen zu gewährleisten. Speziell an den Kettenblätter sind die „Wege“ bei den Schaltvorgängen relativ groß, im Vergleich zum Ritzelpaket. Geschmeidige Schaltvorgänge beim Kettenblattwechsel werden den Umwerfersockel oder Anlötsockel schonen. Was Sie dafür tun können beschreiben wir in diesem Blogartikel.
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Kontrollieren Sie in regelmäßigen Abständen den Kettenverschleiß, eine durch Dauereinsatz überdehnte, ausgeleierte Kette produziert harte, ruppige Kettenblattwechsel. Der erhöhte Widerstand dabei leitet somit vermehrt Kräfte auf den Umwerfersockel und belastet diesen über die Maßen. Eine Kettenmeßlehre ist einfach anzuwenden und kostet nur wenige Euro.
Deutlich langlebiger wie die Kette ist das Ritzelpaket, aber auch hier kommt es zum Verschleiß. Für den passionierten Rennradler mit vielen Kilometern in den Beinen empfiehlt sich dann auch eine Ritzel-Verschleißmesslehre, und bei entsprechendem Verschleiß eine Erneuerung des Ritzelpaket.
Ein ganz anderer Faktor ist dann noch die Befestigung / Vernietung selbst. Grundsätzlich ist die Kombination Carbonlaminat und Niete, bzw. Nietkopf technologisch nicht zu empfehlen, aber wirtschaftlich. Carbon- / Faserverbundlaminate allgemein sind sehr sensitiv gegen Druck. Ein verbautes, angezogenes Niet produziert über den Nietkopf den benötigten Anpressdruck zur Fixierung. Dies bedeutet jedoch hohe punktuelle Last, was dazu führen kann, dass der Kopf sich durch das druck-sensibel Laminat arbeitet. Dies wird natürlich noch die bereits oben genannten Faktoren verstärkt.
Für Extremradler sind natürlich auch noch die großen Kettenblätter selbst auf Verschleiß zu prüfen. Ein fehlender Zahn durch Ermüdung ist kein seltenes Phänomen bei Vielfahrern mit hohen Trainingsumfängen.
Die Instandhaltung, Wartung und Pflege des Antriebsstranges wird Ihnen der Rahmen danken und erhält die Freude am Fahrradfahren.
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Kommt es nun doch zum Abriss, Loslösung des Umwerfersockels ist eine Neufixierung grundsätzlich kein Problem. Dabei muss jedoch Folgendes bedacht werden: In den seltensten Fällen kann einfach ein neues Niet gesetzt werden, da die Kernbohrung durch den Schaden beschädigt, vergrößert wurde. Ist nur die Bohrung ohne weitere Ausrisse des Laminats betroffen, was aber auch selten ist, werden alle Nieten ausgebohrt. Die Neufixierung erfolgt daher mit VA-Stehbolzen, präpariert auf Formschluss, welche ausschließlich verklebt werden. Somit ist der Anlötsockel lastneutral, ohne schädliche Punktlasten, fixiert.
Im Regelfall ist aber bei einem gelösten Niet das umliegende Carbonlaminat weitläufiger durch Delamination geschädigt. Deswegen müssen die Delaminationen mit einer Standardreparatur beseitigt, ausgeschliffen werden. Die Stelle wird in der Folge wieder auf Originalkontur gearbeitet und lokal nachlackiert, um so wieder eine solide Basis für die Montage des Anlötsockel zu schaffen. Abschließend wird dann wie bereits erwähnt mit Stehbolzen der Umwerfersockel neu verklebt.
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Wie hier an einem Scott Plasma Triathlonrahmen kommt es auch an anderen Carbonrahmen hin und wieder vor, dass sich der Anlötsockel lockert oder gar komplett abfällt. Zum einen ist aus technischer Sicht eine Nietverbindung ohne Gegendruckplatte auf der Rückseite suboptimal für Carbonstrukturen, aber auch oft die einzige und vor allem die wirtschaftlichste Möglichkeit. Um einem Ausriss von vornherein zu verhindern , ist es wichtig die Schaltung, den Umwerfer, für saubere Schaltvorgänge optimal einzustellen.
Eine Neuverbindung, bzw. Verklebung ist technisch kein Problem und durch unsere Ausführung besser wie zuvor. Wir verkleben die Anlötsockel und sichern diese zusätzlich mit verklebten Stehbolzen, statt Nieten. So ist die Verbindung spannungsfrei und neutral montiert. Bei einer Vernietung entsteht automatisch ein Anpressdruck durch das Niet, damit selbiges seine Arbeit verrichten kann, aber somit auch die Carbonstruktur unter Spannung setzt.
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