Bei Carbonrahmen kommt es hin und wieder vor, dass sich nach einigen tausend Kilometern die Tretlagerhülse im Tretlagerknoten löst und Spiel bekommt.
Der Tretlagerknoten als Ganzes ist die meist beanspruchte Sektion am ganzen Rahmen. Hierüber laufen die größten Kraftflüsse, verursacht durch den Antrieb. Kommt noch die persönliche Leidenschaft für Berge hinzu, steigert sich die Belastung nochmals erheblich durch den häufigeren Wiegetritt, denn die Verwindungskräfte sind immens.
Der Grund für auftretendes Spiel liegt in der ständigen Wechselbelastung durch die Verwindungskräfte, was dann nach einer gewissen Zeit zur Materialermüdung des Klebers führt, welcher die Verbindung von der Tretlagerhülse zum Tretlagergehäuse herstellt.
Einmal lose bekommt man die Tretlagerhülsen ohne größeren Aufwand jedoch nicht wieder fest. Der Versuch Kleber in den Spalt oder durch eine Bohrung von unten in den Tretlagerknoten einzupressen, einzudrücken ist keine Lösung, da beide Kontaktseiten zuvor für eine 100% Verklebung präpariert werden müssen, um so eine neue Dauerhaltbarkeit zu bekommen.
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Grundsätzlich sind die verbauten Tretlagerhülsen in den Carbonrahmen als eine nicht lösbare Verbindung verbaut. Stellt sich nun Spiel ein, heißt das jedoch nicht, dass man die vorhandene Hülse einfach demontieren, herausziehen kann, da diese meist auf Formschluss eingeklebt sind.
Aus dieser Tatsache heraus bleibt nur die einzige Möglichkeit die Tretlagerhülse zu zerstören, in kleine Teile zerlegen, ohne dass die Carbonrahmenstruktur dabei Schaden nimmt.
Der sorgfältige Ausbau der alten BSA oder auch ITA Tretlagerhülse ist somit der entscheidende und aufwendigste Arbeitsschritt, welcher viel Geduld und Erfahrung bedarf.
Ist dies einmal geschafft, steht der Neueinbindung einer frischen Tretlagerhülse nach BSA oder ITA Standard nichts im Wege und das Carbonbike ist wieder ohne Einschränkungen einsatzbereit.
Für eine optimale Kraftübertagung von Stahl zu Carbonlaminat werden die beiden Oberflächen mit einer speziellen Prozedur vorab gereinigt, dann mechanisch durch Sandstrahlen präpariert und wiederum in einem klar definierten Reinigungsprozedur von den Rückständen befreit. Schlussendlich werden die Komponenten mit einem Spezialkleber in einem zeitlich festgelegten Rahmen verklebt, um Oxidationsprozesse, speziell am Stahl bzw. Aluminium so gering wie möglich zu halten. Nur so ist eine maximale Haltbarkeit mit größtmöglicher Haftung garantiert.
Im Vorfeld ist immer die Verfügbarkeit einer entsprechenden Tretlagerhülse mit dem passenden Standard nach Gewinde und Tretlagerbreite zu prüfen. Herstellerseitig sind Tretlagerhülsen oftmals nicht als Ersatzteil erhältlich, da diese als integraler Bestandteil des Fahrradrahmens gesehen werden und nicht zum Austausch vorgesehen sind.
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